Dienstag, 20. März 2007

Rio de Janeiro...

... ich bin gut angekommen... ihr werdet viel zu lachen haben wenn ich ueber Rio schreibe...

Ein kleiner Vorgeschmack:

- Es regnet, und ich will doch zum Cristo.
- Heute morgen auf dem Zukckerhut - huch, Akku nicht in der Digitalkamera... ich haette schreien koennen.
- Zimmer im Hostal war nicht reserviert...
- Besoffener Argentinier will zu mir ins Bett kriechen - Babs rastet aus
- Flohbisse nach der ersten Nacht im Hostal: 21

Ich bin mal gespannt, was noch alles kommt.

Sonst ist Rio aber SAU SAU GEIL!

Sonntag, 18. März 2007

Auf dem Weg nach Rio...

Noch sitze ich in einer Rafting-Hütte in Florianopolis, aber morgen geht mein Flug nach RIO RIO RIO!!! Ich freu mich schon so! Endlich lerne ich die Stadt kennen, die ich schon immer sehen wollte. Leider habe ich nur zwei Tage dort, am Mittwoch Abend fliege ich über Sao Paulo nach Lima. Auf jeden Fall habe ich mir in Rio ein Hostal gebucht, 14 Euro die Nacht im Viererzimmer in Copacabana, das ist fair, finde ich.

Am Donnerstag geht´s dann auf nach Kolumbien, in den wohlverdienten Urlaub.

Ich werdet dann erst mal hoffentlich Ende der Woche mit dem Bericht über Rio von mir hören!

Mittwoch, 14. März 2007

Surfen auf dem Amazonas...

...geht in der Tat, ein Mal im Jahr.

Im Februar und März, meist gegen Vollmond, ist der Wasserstand des Amazonas sehr niedrig, sodass sich der Atlantik immer weiter ins Landesinnere drückt. Dabei entsteht dann irgendwann eine riesige Welle - bis zu 13 Kilometer ins Land - auf der Verrückte surfen gehen. Der Rekord liegt bei 37 Minuten, aufgestellt von einem Brasilianer natürlich.

Schaut euch mal das Video an, das ist echt der Hammer.

Sonntag, 11. März 2007

Rafting auf dem Itajaí Fluss


Vorgestern hat Otto mich zum Rafting mitgenommen. Er hat ja vier Rafting-Basen in Brasilien und passend gab es gestern eine große Gruppe, sodass sie ihn als Guide brauchten. Wir sind früh morgens ins Itajaí Tal nach Apiúna gefahren um auf dem Itajaí Fluss sieben Kilometer lang raften zu gehen.


Ich weiß auch nicht, wie ich an meine Gruppe gekommen bin – insgesamt gab es 44 Leute und wir hatten drei Nichtschwimmer im Boot. Unglaublich, gehen die raften und können nicht schwimmen. Otto war schon geknickt, weil er sich insgeheim fest vorgenommen hatte, das Boot samt mir kentern zu lassen. Die Idee konnte er dann mal haken.



Trotzdem mussten erst mal alle ins Wasser, es gab kleine Übungen und das ganze lief höchst professionell ab – das kenne ich aus Peru ein wenig anders. Los ging es dann und die erste Stromschnelle kam... Ist aber nix passiert und es hat soooo viel Bock gemacht. Weite Strecken das Flusses waren recht ruhig. Doch an einigen kamen immer wieder Wildwasserteile, wir haben das Boot dann mal doch absichtlich umgeschmissen, aber im ruhigen Wasser und Spielchen gemacht. Die Hälfte der Zeit lag ich dann doch im Fluss, was aber gut war. Warum, das erfahrt ihr gleich. Zwischendruch waren wir noch springen, von einem Felsvorsprung ins Wasser, was total Spaß gemacht hat.


An einem Stück ging es dann aber richtig ab, Schwierigkeitsgrad vier und das war echt schon wild. Ist aber keiner aus unserem Boot gefallen. Doch kurz nachdem wir aus dem Bereich raus waren, kam auf einmal eine Welle. Nur hatte die Welle die Form einer Hand und sah arg verdächtig nach Ottos Hand aus – also lag ich wieder drin.


Clever wie ich bin hatte ich mal wieder vergessen, mir Sonnencreme drauf zu schmieren. Nach 2,5 Stunden mitten auf dem Fluss in knallender Sonne um Mittagszeit, fingen meine Beine dann doch an sich zu beschweren. Heute habe ich nun knallrote Oberschenkel, ich glaub, die Muskeln am Knie haben sich mitverbrannt, sodass ich laufe wie eine Ente. Der Aloe Vera Kaktus in Ottos Vorgarten hat schon sehr leiden müssen und wird immer kleiner – das Zeug darin hilft aber echt super top.


Alles in allem war es ein super klasse Tag mit tollem Rafting, etwas ätzenden Nachwirkungen nun, aber gut, alles hat seinen Preis und Doofheit sogar einen sehr hohen.


Hier noch ein paar Bilder von unserem Rafting!


Rafting auf dem Itajaí Fluss

Samstag, 3. März 2007

Ja, im Wald, da sind die Räääuuuuhäuuuuber.....


So, ich ließ dann Sao Paulo hinter mir. Nachdem der Bus auf die Minute genau und pünktlich losfuhr, spätestens da, da wusste ich, ich hatte Peru hinter mir gelassen. Ich hatte mir einen Schlafplatz gekauft, doch trotz Schlafplatz und trotz Schlaftablette konnte ich einfach nicht pennen. Ich brauche dafür halt ein Bett, oder zumindest eine horizontal ebene Fläche. Um viertel vor sechs kam ich in Timbó an, dort musste ich noch 1,5 Stunden auf meinen Bus nach Doutor Pedrinho warten. Doutor Pedrinhio, wo liegt denn das? Die Frage habe ich mir vor ein paar Wochen auch gestellt als klar war, dass ich in unser neues Brasilien-Büro sollte. Damit ihr eine kleine Idee habt, wo es ungefähr liegt, hier ein Bildchen.




Ich bin jetzt also im Wald. In Doutor Pedrinho angekommen, holte mich Otto, unser neuer Büroleiter in Brasilien, ab. In dem 900-Seelen Dorf gibt es einen Supermarkt, der aber mal locker mit unserem Supermarkt in Arequipa mithalten kann. Der kleine Unterschied ist, dass Arequipa 800.000 Einwohner hat.... Das ist mir hier sowieso aufgefallen, Brasilien ist im Vergleich zu Peru extrem gut entwickelt. Da redet man über Schwellenländer und derartige Dinge - da gehört Brasilien aber mal hallo dazu. Die Autos sind super neu, haben alles, was ein Auto haben sollte (also nicht nur eine Hupe) und alles ist total gepflegt. Brasilien ist definitiv ein Land, was auf dem Sprung nach vorn ist. Otto und ich sind dann zu seinem Häuschen gefahren, total schnuckelig im Wald, ca. vier Kilometer von Doutor selbst entfernt. Hier gibt es nix, also wirklich, nix. Er wohnt hier mit seiner Frau und seinem Sohn, nebenan wohnen seine Schwägerin und deren Mann, ebenfalls ein Deutscher. Ich bin dort untergebracht, in einem netten Zimmer in einem Hochbett. Ich habe auch schon festgestellt, warum. Nachts kommen die Kröten raus, aber en Mass, nicht mal so eine oder zwei.


Auf jeden Fall ist es wunderschön hier, man liegt wirklich mitten im atlantischen Regenwald, umgeben von Bäumen, einem Bach (aus dem auch das Trinkwasser kommt, das teile ich mir mit den Fröschen und Kröten). Hier gibts insgesamt 40 Pferde, 50 Gänse (22 sind gestern schnatternd an mir vorbeigezogen als ich mit dem Rechner in ihrem Garten saß), fünf Hunde und 500 Riesenfrösche.... Gestern kam auch mal kurz ein Kolibri ins Zimmer geflogen, er ist dann aber wieder abgedüst.




Das ist bei uns hinter dem Haus...




... und das ist vor dem Haus...


Wenn´s geht arbeite ich im Garten, Otto hat noch Fotos von meinem "Arbeitsplatz", aber die habe ich noch nicht. Morgen gehen wir zu einem Wasserfall, da bin ich mal gespannt, 63 Meter ist der hoch. Ich stelle mal noch ein paar Fotos in die Galerie, auch von meinem Ausflug nach Blumenau, gegründet von dem deutschen Einwanderer Otto Blumenau, ihr werdet anhand der Bilder nicht glauben, dass ich in Brasilien, dem Samba-Staat bin....


Freitag, 2. März 2007

Sao Paulo - und da sagt einer, Lima sei ein Moloch!?!?!?

Am Sonntag war es dann endlich soweit. Mein Flug nach Brasilien. Am Nachmittag verabschiedete ich mich für sechs Wochen vom Büro und von Claudio, gar nicht so leicht, denn diesmal weiß ich, dass ich danach nicht für lange Zeit wiederkommen würde. Schließlich ist meine Stelle nun offiziell an Sarah vergeben und meine Tage als Büroleiterin in Arequipa sind gezählt. Deswegen war es schon ein schwerer Abschied. Dazu kam, dass am Freitag die Abschiedsparty „meiner letzten“ Praktikanten war – Julia, Melanie und Carmen hatten nun auch ihren letzten Arbeitstag.


Von Abschieden geprägt fuhr ich zum Flughafen, Claudio erwies mir einen wohl letzten Freundschaftsdienst und hat mich begleitet. Einfach war das nicht.... In Lima angekommen, standen noch sechs Stunden Aufenthalt vor mir. Ganz großartig, aber gut, was soll man machen. WLAN Karte gekauft und ab in den Foodcourt mit dem Rechner. McDonald´s gefuttert, bisschen telefoniert und „schon“ konnte ich um 23 Uhr einchecken, ist ja super. Nachdem ich meinen Monsterrucksack abgegeben hatte, ging es durch Security und Immagration, zack, Rechner wieder an, ab ins Netz. Auf ein mal, ich gucke so um mich, sitzt da jemand und ich denk, den kenn ich doch, mensch, woher kenn ich den. Bis es mir dann wie Schuppen aus den Augen fiel: Das war unser höchstbeliebter Zweiter – Ollanta Humala, der Oberspinner, der fast Präsident von Peru geworden wäre. Sitzt da mit seiner Frau und isst einen Donut. War schon ein Highlight, das ist quasi so, als ob man Edmund Stoiber treffen würde... Naja, Highlight, kann man sich drüber streiten. Aber Humala ist so ein Bösewicht, der mal an einem Massaker (angeblich) beteiligt war und auch mal ein paar Geiseln genommen hat. Uhhh, böse, böse,


So, Ollanta war dann wieder weg und ich wieder allein. Der Flieger hatte dann auch noch grandios 1,5 Stunden Verspätung. Um kurz nach drei morgens hoben wir dann endlich ab. GOL hatte Gott sei Dank an dem Tag nicht viele Kunden und ich hatte drei Sitze für mich und habe erst mal drei Stunden gepennt. Danach habe ich mal aus dem Fenster geschaut und wir waren schon über Brasilien – Bäume, Bäume, Bäume, alles grün, wurde auch nicht anders, also wieder pennen.


Gegen 10:30 Ortszeit kam ich dann in Sao Paulo an. Sowas habe ich noch nie gesehen. Im Ernst. Ich wusste, dass Sao Paulo groß ist, ist ja immerhin die drittgrößte Stadt der Welt. Doch das war doch vollkommen jenseits meiner Erwartungen. Die Stadt hat solche Ausmaße, das passt von oben, aus dem Flugzeug, auf kein Foto. Riesig, einfach mega. Eine Megastadt, im wahrsten Sinne des Wortes.




Ich dachte nur, oh man, wo bin ich jetzt wieder gelandet. Gefährlich soll´s auch sein, einige Vororte haben angeblich (www.wikipedia.de/saopaulo) die höchste Mordrate der Welt. Schön, macht mir Mut. Gelandet im Monstrum, ging´s durch die Einwanderungsbehörde, ganz easy, alles ganz schön gut organisiert am Flughafen Guarulhos. Ab aufs Klo und das Gepäck war auch schon da, holla, die Waldfee. So, Geld tauschen, Reales hatte ich vorher auch noch nie in der Hand, ist aber recht einfach, Kleingeld gibts kaum, da hab ich nix dagegen. So, jetzt wurd´s lustig, ich hatte ja einen Laptop, eine Spiegelreflexkamera, eine Digitalkamera, Geld und was weiß ich noch dabei und nun ab zum Busterminal... Da gibts aber nen Shuttle, Gott sei Dank, ich da rein. Und raus aus´m Flughafen, vorbei an armen Vierteln (was aber noch nicht die ärmsten sind), vorbei am Gefängnis, schöne Stadt, dachte ich. Am Busbahnhof habe ich dann meine ganzen Habseligkeiten in ein Schließfach gepackt – alles rein, Computer, Kamera, alles, das war mir dann doch zu gefährlich. Mit meiner Digicam und etwas Geld habe ich mich dann mit der Metro auf den Weg in die Stadt gemacht – auf ins Getümmel, auf nach Sao Paulo.




Schönes Wohnhaus, oder??? Da so ein kleines Apartment im 58. Stock, in der Mitte, das wär doch was.


Erster Eindruck: Sao Paulo ist hässlich. Meine Kollegen behaupten, ich sei gestört, weil mir Lima so gut gefalle. Ja, geht´s denn? Lima ist eine Schönheit gegen Sao Paulo. Naja, wollen wir nicht fies sein. Es gibt schon einige Dinge zu sehen, aber erst mal war´s so heiß und schwül. Vielleicht war ich auch einfach nur zu müde und dazu noch allein unterwegs, recht misstrauisch, da meine Kamera gerade neu gekauft war. Erst mal habe ich mich auf den Weg zum Edificio Italia gemacht – 41 Stockwerke mit Blick über die Stadt. Dort angekommen, ja, hallo, ich würd gern auf den Tower. Ne, das geht für das gemeine Volk erst am drei, es war zwei. Sonst müsste ich im Restaurant essen. Gut, mal gucken, wie teuer das ist. Ne, 50 Dollar doch ein bisschen viel. Also wieder runter. Was passiert, es fängt an zu schiffen wie Sau. Ich komme doch aus Arequipa, da regnet es maximal 15 Tage im Jahr. Ab ins Internetcafe, auch was neues. Gut, es wurde dann drei Uhr und es schüttete immer noch wie aus Eimern. Ich habe dann als erste Anschaffung Brasiliens einen Regenschirm gekauft. Voll schön, so mit Blumen und in rot. Ab aufs Edificio und ich sage euch, was für ein Ausblick. Schön ist was anderes, aber beeindruckend ist es schon. Hochhäuser, wohin das Auge reicht. Einfach nur Betonklötze, hunderte, überall. Ich habe sooo viele Fotos geschossen davon, aber sehen doch alle gleich aus – voll mit Betonbauten.




Nach dieser Tour habe ich mir ein Taxi genommen, mit Vorsicht, peruanische Taxifahrer können einen schon mal ausrauben. In Sao Paulo scheinen die aber nett zu sein, war meiner auf jeden Fall, und kutschte mich zur Avenida Paulista – einer achtspurigen Straße in Sao Paulo. Die bin ich dann langgelaufen, schon beeindruckend, überall sind Banken, Geschäftshäuser – Sao Paulo ist das absolute Wirtschaftszentrum des Landes. Hier sitzt jeder, der Rang und Namen hat (hab aber keinen gesehen). Danach ging´s noch lecker Fleisch essen, gibt´s hier viel und gut, das kommt mir entgegen.




Ich war dann ganz schön platt, außerdem sollte mein Nachtbus bald gehen – zehn Stunden bis Timbó, noch mal 1,5 Stunden warten, eine Stunde bis Doutor Pedrinho und da sollte mich dann Otto abholen. Der Bus war top, Schlafbus, ich hab trotzdem nicht so viel gepennt, aber die Tour war angenehm. Am nächsten Tag kam ich dann in Doutor Pedrinho an, nach zwei Nächten ganz schön müde.... Was mich dann dort erwartet hat, das gibt´s in den nächsten Tagen!!!


Hier noch ein paar Fotos:




Das ist noch mal Sao Paulo im Anflug.




Blick von einer Brück auf einen Park...




Da ist sie, die Skyline von Sao Paulo aus dem Panorama-Salon des Edificio Italia.




Ich bin nicht in den Dschungel gefahren, das ist ein Park, mitten in der Riesenstadt Sao Paulo, der kommt dann mal einfach eben so.